Meine Reise nach INDIEN - Rajasthan
vom 12.02.2011 bis 04.03.2011

Autor : Hans-Dietmar Jacobs mit super Unterstützung von Lothar Scharf

12. Februar 2011

Flug: BA 981 Berlin ---> London (2:05 Std.) = 07:05 ---> 08:10
Flug: BA 143 London ---> Delhi (8:10 Std.) = 11:45 ---> 01:25

13. Februar 2011

Wir landete pünktlich mit der Boeing 777-300 um 01:30 Uhr auf dem neuen internationalen Terminal 3 des Flughafens „Indira Gandhi“ in Delhi. Dieses Terminal wurde im Herbst des Jahres 2010 zu den in der indischen Hautstadt durchgeführten Commonwealth-Spielen eröffnet. Nun hat Delhi ein sehr repräsentatives und würdiges internationales Flugabfertigungsgebäude.
Nach Erledigung aller Zoll- und Passformalitäten, sowie das relativ kurze Warten auf unser Gepäck und dem ersten Umtauschen von 220 Euro in Rupien, brachte uns ein vorbestelltes Taxi zum Hotel „Ajanta“ in der Nähe des Hauptbahnhofes von Neu-Delhi. Die Zimmer waren mit 2200 Rs, ca. 35 Euro, zwar nicht ganz so billig, aber das Hotel liegt zentral, die U-Bahn ist in der Nähe und zum Zentrum von Delhi, dem Connaught Circus, ist es auch nicht all zu weit.
Am Vortag wurde auf dem Messegelände hier in Neu-Delhi die internationale „World Philatelic Exhibition INDIPEX 2011“ eröffnet. Da Peter und ich ja Briefmarkensammler sind, hatten wir in unserer Reiseplanung es zeitlich so gelegt, dass wir diese Ausstellung besuchen konnten. Mit Pradip Jain, einen uns bekannten Briefmarkenhändler, den wir auch 2005 in Patna besuchten, machte ich im Vorfeld unserer Reise bereits aus, uns hier auf der Ausstellung in Delhi zu treffen und so lud er uns zum Besuch seines Standes auf der Ausstellung ein.
Nach ein paar Stunden Schlaf trafen wir uns um 9:30 Uhr zum Frühstück mit Büffet im Hotel. Pro Person kostete es 250 Rupien, doch ganz schön teuer für indische Verhältnisse, ok, war halt Delhi. Da wir ausgemacht hatten, das jeder der Reihe nach einen Tag mit Bezahlen dran war und ich den Anfang machte, durfte ich heute 1100 Rupien incl. Trinkgeld zahlen. Danach fuhren wir mit der U-Bahn, mit einmal Umsteigen, von der Station „Neu-Delhi Hauptbahnhof“ zur Station „Pragati Maidan“ und gingen zur Briefmarkenausstellung.
Am Stand „PHILA ART - PRINZ“, wo Pradip und seine Familie arbeiteten, gab es dann ein freudiges Wiedersehen mit ihm, seiner Frau und seinem inzwischen 23 jährigem Sohn Pragya. Danach unternahmen wir einen Rundgang durch die Ausstellung und besichtigten viele Exponate. Während Peter und ich weiter die Ausstellung und die vielen Händlerstände besuchten und als Sammler natürlich auch Briefmarken und ich auch einige Münzen kauften, bummelten Uschi und Lothar durch Delhi. Peter und ich gingen hier auf der großen Ausstellung nun auch unsere eigenen Wege, da sich doch jeder für andere Exponate, Briefmarken und Händler interessierte. Um 16:30 Uhr war ich dann, nach dem ich langsam vom „Connaught Circus“ bis ins Hotel gelaufen war und unterwegs noch sehr günstig 100 Euro in Rupien getauscht hatte, nun doch sehr müde und habe mich bis zum Abendessen ein wenig in meinem Hotelzimmer hingelegt. Wir trafen uns um 19:00 Uhr und aßen im Hotelrestaurant lecker zu Abend. Ich wählte Palak Paneer mit Butter Nan, trank Fresh Lemon Soda und war sehr zufrieden. Nun wurde ich meine nächsten 1400 Rupien los, da ich wieder für uns alle 4 zahlen durfte.

14. Februar 2011

Gefrühstückt hatten wir wieder in unserem Hotel „Ajanta“. Während Uschi und Lothar zum Qutb Minar-Komplex in Lal Kot und später zu den Lodi-Gärten fuhren, besuchten Peter und ich noch einmal, jeder einzeln, die INDIPEX 2011. Auch traf ich mich wieder mit Familie Jain und wir tauschen noch einige Geschenke aus. Lothar hatte mir mehrere Kalender mit schönen Berlin-Motiven für Pragya mitgegeben und auch ich hatte unter anderen 2 Sticker der Deutsch Indischen Gesellschaft übergeben, über die sich Pradip und Pragya besonders freuten. Wir machten gegenseitig viele Fotos, verabschiedeten uns sehr nett und danach schaute ich mir noch einige für mich sehr interessante Ausstellungsexponate an.
Auf dem Rückweg, bin ich wieder ab dem „Connaught Circus“ ganz langsam in Richtung Hotel gelaufen. Ich habe mir das bunte interessante Treiben auf den Straßen angesehen und habe an einem „Geldtauschstand“ unter der Bahnbrücke, den mir Peter am Vortag schon zeigte, großes in kleines Geld getauscht. So habe ich zum Beispiel für einen relativ alten 100-Rupien-Schein, neun ganz neue 10- Rupien-Scheine und fünf 1- Rupien-Münzen bekommen. Dies machte ich 3-mal, immer mit 5 Rupien Verlust, aber dafür bekam ich 4 mir fehlende Stücke für meine Indien-Münz-und-Geldscheine-Sammlung.
Das Abendessen nahmen wir dann alle gemeinsam nach 19:30 Uhr in einem kleinen Restaurant gleich in der Nähe unseres Hotels, nur ein paar Häuser weiter, ein. Ich aß ein doch recht scharfes, aber total leckeres Thali. Der sich schon am Tage angekündigte Regen, es war tagsüber stark bewölkt und nicht mehr so warm, nahm seinen Lauf und so gingen wir schnell zurück in unserer Hotel. Uschi, Lothar und ich trafen uns noch und tranken gemeinsam eine kleine Flasche Wodka. Von dem gleich neben unserem Hotel liegenden kleinen Tempel lockte uns Kindergesang, so das Uschi und ich noch 10 Minuten runter gingen und ein paar Fotos machten. Nun kurz nach 22:00 Uhr ging ich dann, irgendwie doch total müde, ins Bett.

15. Februar 2011

Uschi hatte gestern Abend den Auftrag vom mir bekommen, mich pünktlich zu wecken. Auf Uschi ist Verlass und um 7:30 Uhr klingelte nun bei mir auch das Telefon. So kam es, dass ich doch noch pünktlich um 8:00 Uhr zum Frühstück erschien.
Für unsere diesjährige Indienreise hatten wir uns im Vorfeld für ein Auto mit indischem Fahrer entschieden. Über das Internet fand und buchte Peter ein Unternehmen in Jaipur, welches solche Touren für 2600 Rs. pro Tag (ca. 42 Euro) anbot. Pünktlich um 9:00 Uhr stand der Fahrer Shyam mit einem Toyota „Caravelle“ vor unserem Hotel und um 09:15 Uhr starteten wir bei Regen zur 200 km entfernten Stadt Agra. Gegen 14:00 Uhr trafen wir in dem wenige Kilometer vor Agra liegenden Sikandra ein. Von der Stadt des Lodi-Herrschers Sikander (1489-1517) ist abgesehen von ein paar unbedeutenden Ruinen nur das berühmte Grabmal des Mogulkaiser Akbars übriggeblieben, welches wir uns nun anschauten.
Wir fuhren weiter zu unserem vorgebuchten Hotel „Sheela“, was ganz in der Nähe des Taj Mahal liegt. Aus Sicherheitsgründen konnte uns unserer Fahrer nicht direkt bis zum Hotel fahren. Die letzten 400 Meter sollten wir zu Fuß gehen oder eine Fahrradrikscha nehmen. Uschi, Lothar und Peter mieteten so für ihre Koffer eine Fahrradrikscha und ich nahm für mich und meinen Koffer eine 2. Rikscha. Mir machte es Spaß, es ging leicht Bergab, mein Rikschafahrer und ich, wir hatten ein ganz schönes Tempo drauf und nun als Erster im Hotel wartete ich dann auf die Anderen und wir checken ein. Die Zimmer waren hier ziemlich einfach und kosteten dafür aber nur 500 Rs.
Um 18:00 Uhr aßen wir im Hotel zu Abend und bummelten danach noch ein wenig entlang der Mauern um das Taj Mahal, wo sich viele Gaststätten und Souvenirstände angesiedelt haben. Nach dem wir jeder noch ein Bier getrunken hatten und den Tag noch einmal Revue passieren ließen, gingen wir um 21:45 Uhr in unsere Hotelzimmer. Ich war total Müde und ging bald schlafen, ich hatte mich noch immer nicht so richtig akklimatisiert.

16. Februar 2011

Um 9:00 Uhr trafen wir uns zum mageren Frühstück, Masala-Tea, Omelette und Toaste gab es für mich.
Unser kleines Hotel befindet sich nur ungefähr 100 Meter vom Osttor, einem der beiden Eingänge für das Gelände mit dem Taj Mahal, entfernt. Eintrittskarten bekommt man allerdings nur am Westtor oder ungefähr 900 Meter östlich vom Osttor, am Shilpgram, einer zentralen Stätte, wo Delegationen empfangen werden, Sicherheitskräfte stationiert sind und eben Tickets verkauft werden. Uschi, Lothar und Peter kauften sich dort ihre Eintrittskarten und besichtigten das berühmten Taj Mahal.
Da ich schon 2-mal während meiner Indien-Reisen das Taj Mahal besichtigte, entschloss ich mich heute nicht noch einmal zur Besichtigung, sondern ich unternahm einen längeren Bummel durch Agras Seitenstraßen. Hier ein bisschen Abseits des Touristenrummels, sieht man in kleinen Gassen und Nebenstraßen zwar auch nicht das „wirkliche indische Leben“, aber man kann vieles entdecken, bestaunen und wird erstaunt fragend angeschaut „hat sich der Touri verlaufen?“. Echt hilfsbereit wird man wieder auf den rechten Weg gewiesen. Es war ein recht schöner, für mich sehr interessanter und erfahrungsreicher, langer Spaziergang. Danach verbrachte ich eine Stunde im Internet, mein erster Versuch endete nach knapp 10 Minuten durch einen Stromausfall und war Kosten frei für mich. Für die folgende eine Stunde bezahlte ich 30 Rs keine 0,50 Euro und grüßte dafür die Familie und viele Freunde.
Mein heutiges Abendessen: Onion Soup, Panier Butter Masala, Parati und ein kühles Bier. Nach dem sich sehr lag hinziehenden Abendessen, wir warteten 1 ½ Stunden auf unser Essen (!), gingen meine 3 Mitreisenden noch einmal ins Taj Mahal zur „Vollmondschau“, ich saß zu dieser Zeit gemütlich wartend im Hotelgarten bei einer weiteren kühlen Flasche Bier. Um 22:00 Uhr wieder im Hotelzimmer hörte ich heute noch lange meine Musik vom MP3-Player.

17. Februar 2011

Um 8:00 Uhr frühstückten wir und ließen uns danach mit unserem gemieteten Auto zum Roten Fort fahren, dem 1. Punkt unserer heutigen Agra-Besichtigung. Das Rote Fort wurde unter Kaiser Akbar erbaut und von drei Nachfolgern erweitert. Der Zutritt ist nur durch den südlichen Eingang, dem mächtigen Amar Singh-Tor erlaubt. Eine breite Elefantenrampe führt durch weitere Tore hinauf in den inneren Palastbereich. Dieses Fort besuchte ich nun schon mehrfach während meiner Indienreisen und bin immer wieder beeindruckt von seiner Schönheit und Pracht.
Unsere nächsten Ziele befinden sich alle auf der rechten Seite des Yamuna, also nördlich des Taj Mahals. Es führen mehrere Brücken über den Fluss und diese sind meist voll von Menschenmassen und Autoverkehr in alle seinen Varianten. Ich genoss trotzdem und/oder auch gerade deswegen diese Fahrt. An den Ufern der Yamuna wird Wäsche gewaschen und auf den Wiesen gleich nebenan getrocknet. Es sieht wie ein riesiger bunter Flickenteppich aus, so etwas kann kein Foto wiedergeben.
Als erstes besuchten wir das Mausoleum Itimad-ud-Daula . Es wurde 1622 für den Schwiegervater des Moguls Jahangir erbaut und gilt als Vorläufer des Taj Mahals, auch wenn es wesentlich kleiner und nicht so ausgewogen in den Proportionen ist. Es wurde als erstes Mogul-Bauwerk aus weißem Marmor errichtet und ist über und über mit Einlegearbeiten aus andersfarbigem Marmor und Halbedelsteinen bedeckt.
Ungefähr einen Kilometer weiter nördlich befindet sich eine weitere Begräbnisstätte. Chini-ka-Rauza, welche im 17. Jahrhundert für einen hohen Beamten am Hof des Mogul Kaisers Shahjahans erbaut wurde. Es war vollständig von glasierten Kacheln bedeckt und zeigte chinesische und persische Einflüsse. Heute ist davon nur noch wenig zu sehen, aber man sollte es sich trotzdem ansehen, bevor …
Etwas weiter entfernt und direkt gegenüber dem Taj Mahal gelegen, befindet sich der Mahtab-Bagh, ein Mogul-Garten, von dessen Herrlichkeit allerdings nicht viel erhalten geblieben ist. Er wurde von dem Mogul-Herrscher Babur als erster dieser Art angelegt. Von hier hatten wir einen wirklich schönen Blick auf die Rückseite des Taj Mahal und auf Wunsch von Uschi am Abend noch einmal auf das „Taj Mahal mit Sonnenuntergang“.

18. Februar 2011

Um 09:15 Uhr starteten wir zu unserer Fahrt ins 250 km entfernte Jaipur. Auf der Strecke dorthin besuchten wir ca. eine Autostunde von Agra entfernt, das alte Fatehpur Sikri. Auch diesen Ort besuchte ich während meiner Reisen durch Indien mehrfach und so suchte ich mir diesmal hier viele kleine Ecken und Nischen und versuchte möglichst viele neue Eindrücke zu gewinnen. Ja doch, es gibt immer Neues zu entdecken, man muss sich nur die Zeit und Ruhe nehmen, was in unserer kleinen Reisegruppe echt kein Problem machte. In den letzten Jahren wurden viele Bauten restauriert, natürlich auch um den Tourismus anzukurbeln. Einige Hunderte Meter vom Eingang entfernt wurde ein zentraler Parkplatz, Stände für Händler und ein Sanitärbereich eingerichtet. Von hier starten nun die Touristenbusse zum Palastbereich und zur Moschee. Auch der Eintrittspreis hat sich im Vergleich zu unseren letzten Besuchen stark erhöht und liegt nun bei stolzen 250 Rs. Nach ungefähr drei Stunden Aufenthalt und vielen neuen Eindrücken, verließen wir gegen 13:00 Uhr Fatehpur Sikri und fuhren weiter nach Jaipur. Dann um 16:45 Uhr checkten in unserem Hotel „Arya Niwas“ ein.

19. Februar 2011

Pünktlich um 10:00 Uhr holte uns unser Fahrer vom Hotel ab. Nach einem kurzen Foto-Stopp am Hawal Mahal, dem Palast der Winde, das Wahrzeichen von Jaipur, fuhren wir zu den auf den Bergen der Aravelli-Kette liegenden Forts Nahargarh und Jaigarh. Sechs Kilometer nordwestlich von Jaipur thront hoch oben schräg auf einer Bergklippe das Nahargarh Fort, auch Tiger Fort genannt. Wir machten einen Rundgang durch die architektonisch sehr interessante Anlage. Eine gute halbe Stunde brauchten wir um den Palast Madhvendra Bhawan zu durchstreifen.
Wir fuhren weiter zum Jaigarh Fort, es liegt ca. 122 Meter hoch über Fort Amber. Bei unserem Rundgang hatten wir so eine wunderbare Aussicht auf das Fort und den Ort Amber. Am Nordende der Anlage des Fort Jaigarhs befindet sich ein reizender alter Mogulgarten. Rund um den Garten führt eine begehbare Mauer mit Zinnen und Aussichtspunkten, von hier hatten wir die besten und schönsten Ausblicke besonders auf den direkt darunter liegenden Amber-Palast.
Am Südende des Jaigarh Forts besichtigten wir die weltweit größte Kanone auf Rädern, namens Jaivan. Sie wurde hier in Jaigarh im Jahr 1720 gegossen und besteht aus einem 6 Meter langen Rohr, vier Rädern mit einem Durchmesser von jeweils 2,9 Metern und alles zusammen wiegt 50 Tonnen.
Danach wollten wir eigentlich noch den Amber-Palast besuchen, aber die Zeit war doch schon etwas fortgeschritten, denn wir wollten abends ins Kino gehen. Lothar, Peter und ich schauten uns den Film „Patiala House“ im „Raj Mandir“, dem wohl schönsten Kinopalast in ganz Indien, an. In den letzten Jahren waren wir schon öfters während unseren Indienreisen ins Kino gegangen. Es ist immer wieder ein nettes Erlebnis, in solch einer Kinovorstellung auch die Kinobesucher zu beobachten. Nach dem Kinobesuch trafen wir uns mit Uschi und aßen nun doch schon recht spät zu Abend.

20. Februar 2011

Um 10:00 Uhr verließen wir mit unserem Auto Jaipur und fuhren in die 230 km entfernte Stadt Bundi. Wir benötigten für die Fahrt ca. 5 Stunden. Bevor wir unser Hotel „Kasera Paradise“ aufsuchten, besichtigten wir noch die 46 Metern tiefe und 1699 erbaute Brunnenanlage Raniji-ki-Baori und das Chaurasi Khambon-ki-Chattri, eine Totengedenkstätte. Sich malerisch in ein schmales Durchbruchstal der Aravalli-Ausläufer einfügend, scheint sich die Kleinstadt Bundi abseits der geschäftigen Hektik indischer Ballungszentren ganz den Träumen an ihre Vergangenheit hinzugeben. Nachdem wir also in unserem Hotel angekommen waren, ein sehr hübsches Hotel mit großen Zimmern und vielen bemalten Wänden auf den Fluren, unternahmen wir noch einen Spaziergang durch die Altstadt.
Mich beeindruckten die schroff aufragenden Mauern der imposanten "Sternenfestung" Taragarh die sich über die Türme des Palastes erhoben. Mit seinen glatten Außenmauern vermittelt auch die Palastanlage den Eindruck einer Festung. Nur an der Oberkante schieben sich kleine Erker und Balkons über den Rand.
Lothar und Peter besichtigten den Palast. Uschi und ich, wir bummelten durch den Ort, besuchten die kleinen Geschäfte, kauften Kleinigkeiten ein und setzten uns schließlich in ein kleines nettes Dachrestaurant mit schönem Blick auf die Stadt und den Palast mit dem Taragarh Fort.

21. Februar 2011

Gegen 9:15 Uhr verließen wir den kleinen Ort Bundi. Unser erstes Etappenziel war das 160 Kilometer entfernte Chittaurgarh. Schon von Weitem sind markante Punkte dieser auf einem 5 km langen Hochplateau gelegenen ehemaligen Festung zu sehen. Für die Hindus ganz Indiens ist diese Festungsanlage ein Ort rajputischer Heldentaten im Kampf gegen die muslimischen Invasoren. Eine breite als Fahrstraße ausgebaute Rampe führt hinauf zum Plateau, gesichert durch neun Zugangstore und gesäumt von Gedenkstätten für die im Kampf gefallenen Helden. Nach 3 Stunden Aufenthalt in Chittaurgarh verließen wir die Festungsanlage gegen 14:45 Uhr und fuhren in das 110 km entfernte Udaipur, wo wir um 17:00 Uhr im Hotel „Mewar Haveli“ eintrafen. Ich telefonierte für 22 Rupien, das sind ca. 0,35 Euro, mit meiner Frau in Berlin und gratulierte zum Geburtstag. Danach saßen wir, Uschi, Lothar, Peter und ich, noch auf ein Bier auf der Dachterrasse und um 18:30 Uhr aßen im Hotelrestaurant zu Abend.

22. Februar 2011

Um 9:00 Uhr zum Frühstück, mit schönen Blick auf den Pichola-See der von Bergen umgeben ist, stellte ich fest, ohne Zweifel gehört Udaipur zu den schönsten Städten in Rajasthan. An der Westseite des Pichola-Sees grenzte die recht kleine Altstadt, die von der ausgedehnten Anlage des Stadtpalastes beherrscht wird. Der größte Teil des Maharaja-Palastes, in dem noch bis 1956 der Maharana von Mewar regierte, ist heute zum Museum umgestaltet und ein kleinerer Teil wird als Hotel genutzt.
Etwas unterhalb des Palastes liegt an der Hauptzugangsstraße auf erhöhter Plattform der von einer Mauer umschlossene Jagdish-Tempel. Aus einem kleinen Schrein blickt Garuda, das Reittier Vishnus, auf dem Eingang zum Heiligtum. Nach der Besichtigung dieses Vishnu-Tempels und des Rundganges durch den Stadtpalast, wollten wir am Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem Pichola-See unternehmen. Leider war der See wegen eines Festes mit Empfängen im Lake Palace-Hotel, das mitten im Pichola-See liegt, den ganzen Nachmittag für Bootsfahrten gesperrt.
So fuhren wir mit dem Auto zum „Monsun-Palast“, von wo wir einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt hatten. Der Monsun Palast gehört mittlerweile nicht mehr dem derzeitigen Maharaja, sondern befindet sich in staatlichem Besitz. Das könnte ein Grund für seinen desolaten Zustand sein !? Zu beobachtende Renovierungsarbeiten gehen leider nur indisch-langsam voran.
Ab 18:00 Uhr bummelte ich alleine durch enge Nebenstraßen und schaute mir das Leben etwas abseits der Hauptstraßen an. Dann um 19:00 Uhr aßen wir in einem netten Restaurant außerhalb unseres Hotels zu Abend. Da es ab 21:00 Uhr ein großes Feuerwerk geben sollte, saß ich auf unserer Hoteldachterrasse beim kühlen Bier und wartete auf das was kommen sollte. Uschi kam auch dazu, trank ein wenig Bier mit und Lothar fotografierte ganz ganz viel, aber leider gab es kein Feuerwerk, schade. War aber trotzdem ein netter Abend, wir haben doch eh immer unseren Spaß !

23. Februar 2011

Nach dem Frühstück, das wir um 8:00 Uhr einnahmen, unternahmen wir heute einen Tagesausflug mit unserem gemieteten Auto. Unsere Fahrer fuhr uns in gut 2 Stunden in die ca. 95 km nördlich von Udaipur in einem Wildschutzgebiet liegende, alte Festung Kumbhalgarh. Die nach Chittaurgarh zweitgrößte Festungsanlage Rajasthans erhebt sich majestätisch auf einem steil abfallenden Felsen über die Ebene. Ein Besuch lohnt sich immer und der Eintrittspreis von 100 Rs. ist angebracht.
Von 13:00 bis 14:15 Uhr fuhren wir dann in das 50 km westlich von der Festung liegende Ranakpur. Über einer Stunde besichtigten wir hier, die in einem kleinen Tal gelegenen, sehr schönen Jain-Tempel. Sie wurden zwischen 1367 und 1432, unterstützt von Rana Kumbha dem Herrscher von Mewar, hier erbaut. Am interessantesten war für mich der Haupttempel, der Adinatha-Tempel. Der gesamte Tempel ist aus cremefarbenem Marmor, die Säulen und alle Wandflächen sind mit kleinem Figurenschmuck überzogen und so übertrifft er, im Aufwand der Ausgestaltung, alle anderen Jain-Tempel. Um 15:30 Uhr verließen wir dann wieder die in dem schönen Waldpark liegenden Tempel und fuhren nach Udaipur zurück, wo wir gegen 17:30 Uhr eintrafen.

24. Februar 2011

Die schöne Stadt Udaipur verließen wir heute gegen 09:15 Uhr. Zuvor gab es vom Hotelmanagement noch für jeden von uns ein paar schöne bunte Ansichtskarten zur Erinnerung an unseren Aufenthalt in diesem Hotel. Die Zimmer waren wirklich sehr geräumig und schön eingerichtet und der Preis von knapp 1000 Rs, also rund 16 Euro, im mittleren Preisniveau. Gefallen hat uns auch das niveauvolle Restaurant, wo wir auf der Terrasse speisten und einen wunderschönen Blick auf den Pichola-See hatten. Besonders schön war es hier am Abend, denn an irgendeiner Ecke von Udaipur wurde immer ein Fest gefeiert und dazu ein Feuerwerk abgebrannt. Auch vom nahegelegenen Jagdish-Tempel schwappten Klänge von Prozessionen herüber.
Wir verließen also diese wunderschöne Stadt in nördlicher Richtung über die zur Autobahn ausgebauten NH 76 und NH 14. Wir steuerten den in westlicher Richtung, den zu Füßen eines Hochplateaus liegenden, kleinen Ort Abu Road an. Bis hierher hatten wir nun schon fast 130 km zurück gelegt und in vielen Serpentinen ging es ab hier nur noch bergauf. 28 km führt nur eine Straße die bewaldeten Hänge hinauf bis man zu einem Punkt gelangt, wo alle Besucher von Mount Abu eine Art Eintritt zahlen müssen, pro Person sind 10 Rs. fällig. Hoch oben im Aravalli-Gebirge wartet eine kleine Stadt auf uns. Diese Bergstation war einst Zuflucht für die von der Hitze geplagten britischen Kolonialherren. Heute erholen sich in 1200 Metern Höhe Menschen aus aller Welt in diesem milden Klima. Neben den Temperaturen locken ganz unterschiedliche Angebote die verschiedenen Besuchergruppen in diesen kleinen Ort mit seinen rund 30.000 Einwohnern. So freuen sich z.B. die Besucher aus dem benachbarten Gujarat, dass es hier kein Alkoholverbot gibt und nutzen dies zu einem Wochenend-Kurztrip. Andere und vor allem Pilger freuen sich auf die vielen Heiligtümer, die sie in den Jain-Tempel-Komplex Dilwara antreffen.
Wie es sich für einen Kurort gehört, sind Unterkünfte über das ganze Städtchen verteilt. Unser Hotel, das „Lake Palace“ liegt im Zentrum der kleinen Stadt am idyllisch gelegenen Nakki-See und der Zimmerpreis von 1500 Rs. ist gut.
Den Nachmittag nutzten wir für einen Spaziergang in die nähere Umgebung um den Nakki-See. Dann am Abend, als es schon ziemlich frisch wurde, speisten wir in einem Restaurant nicht weit von unserem Hotel und es gab natürlich auch kühles Bier.

25. Februar 2011

Nach dem Frühstück auf der Hoteldachterrasse ließen wir uns mit dem Auto etwa 15 km in nordöstlicher Richtung fahren. Dort steht in 1772 Metern Höhe, dem höchsten Punkt Rajasthans, auf dem Guru Shikar, der Atri-Rishi-Tempel. Schon auf den Treppenstufen, auf dem Weg nach oben, hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die Umgebung. Es gab viele Verkaufsstände mit Essen, Getränken und Souvenirs rechts und links dieser langen Treppe. Oben auf dem Gipfel, nach dem Schlagen der Glocke, spazierten wir um den Tempel, verweilten und hatten eine phantastische Aussicht auf das vor uns liegende vegetationsreichen Mount-Abu-Gebiet.
In Mount Abu hat die Glaubensgemeinschaft der Brahma Kumaris ihren spirituellen Hauptsitzt. Wir besuchten nun den Meditationsgarten „Brama Kumaris Peace Park“, wo uns Priester an Hand von Schrift- und Bildtafeln über die Geschichte der Religionsgemeinschaft informierten.
Später warfen wir noch einen kurzen Blick in die „Academy for a Better World“, einer Akademie für die Mitglieder, die hier getreu nach ihrem Motto „Für eine bessere Welt, für mehr Völkerverständigung und Toleranz“ geschult werden.
Weiter besuchten wir den architektonische Höhepunkt und den Stolz der Jains hier in Mount Abu, die Dilwara-Tempel. Ihre bewusst schlichte Fassadengestaltung sollte islamische Priester fernhalten. Umso überwältigender ist es Innen, reichdekorierte spitze Bögen und Säulenabschlüsse, Gewölberosetten mit feinen Tänzerinnen und Elefanten schmücken den Bau. 52 Schreine, jeder hütet ein Standbild, säumen die Säulengalerie des Querhauses. Die Elefantenhalle vor dem Tempel gedenkt der Leistung der Arbeiter.
Dann besuchten wir ein weiteres Meisterwerk, den mit fein behauenen Türrahmen, Friesen und Säulen verzierten Neminath-Tempel. Das hervorstechendste Merkmal hier, sind die unvergleichlich schönen Marmorarbeiten. Leider durfte im ganzen Tempelkomplex nicht fotografiert werden. Die Sicherheitsvorkehrungen waren sehr streng und Besucher mit Fotoapparaten wurden erst gar nicht rein gelassen.
Gegen 16:00 Uhr waren wir wieder im Hotel, machten uns frisch und Uschi, Lothar und ich tranken noch ein kühles Bier auf der Terrasse. Ein paar Straßen weiter aßen wir dann zu Abend, waren gegen 21:45 Uhr wieder im Hotel und ließen den Abend bei einem weiterem Bier ausklingen.

26. Februar 2011

Nachdem wir unsere Hotelrechnungen bezahlt hatten, der Zimmerpreis betrug 1500 Rs pro Tag, verließen wir gegen 10:15 Uhr Mount Abu. Zunächst ging es die knapp 30 km wieder über die Serpentinenstraße runter nach Abu Road, dann fuhren in nördlicher Richtung weiter zur Stadt Jodhpur, die 260 km von Mount Abu entfernt liegt.
Um 15:15 Uhr erreichten wir dann Jodhpur und checkten im Hotel „Devi Bhavan“ ein. In einer schönen Gartenanlage liegen einige kleine Gebäude mit den Unterkünften, der Rezeption, einem Restaurant und sehr zu unserer Freude auch einem Swimmingpool. 2300 Rs kosteten die wirklich sehr großen geräumigen Zimmer mit vorgelagerten Terrassen.
Unser Fahrer Shyam teilte uns während der Fahrt nach Jodhpur schon mit, dass er nach Jaipur zurück müsse, um an einer Gerichtsverhandlung teilnehmen zu können. Dafür sollte sein Kollege Nandu uns nun bis zum Ende der Tour fahren. Nandu erwartete uns bereits im Hotel und wurde uns vorgestellt. Wir verabschiedeten uns dann von unserem bisherigen Fahrer Shyam, er bekam von Jedem von uns ein Taschengeld und ein paar Souvenirs aus Berlin.
Die Hotelanlage „Devi Bhavan“ befindet sich etwas außerhalb des Zentrums von Jodhpur und ringsum gab es kaum etwas Sehenswertes zu erkunden. So nutzten wir das schöne Wetter und den Rest des Nachmittags und legten uns an den Pool. Das Wasser war zwar sehr kalt, aber die Sonne schien stark und so war es immer wieder eine angenehme Erfrischung im Wasser zu planschen.
Zum Abendessen trafen wir uns im Hotelrestaurant. Dann nach dem Abendessen saßen wir noch in aller Ruhe bei einem Rum mit Mangosaft auf der gemütlichen Terrasse vor Lothars Zimmer.

27. Februar 2011

Das Frühstück nahmen wir im Garten des Hotels ein. Danach ging es zur ersten Fahrt mit unserem neuen Fahrer Nandu.
Jodhpur ist nach Jaipur die zweitgrößte Stadt Rajasthans und liegt an der Grenze zur Wüste Thar. Anziehungspunkt Nr. 1 in Jodhpur ist das auf einem Sandsteinhügel gelegene Mehrangarh Fort aus dem 16. Jahrhundert. Der Felsen erhebt sich 120 Meter über seine Umgebung und bietet so natürlichen Schutz. Zusätzlich wird die Festung von einer mächtigen Mauer, die an manchen Stellen bis zu 36 Meter hoch ist, geschützt. Wir genossen die herrlich beeindruckenden Aussichten von den Festungsmauern der Palastanlage auf die Stadt mit ihren meist blau angemalten Häusern.
Danach besuchten wir das nur wenige hundert Meter östlich der Festung liegende, aus weißem Marmor erbaute, Jaswant Thada, das Denkmal für den 1895 verstorbenen Maharaja Jaswant Singh II.
Als nächstes fuhren wir in den kleinen nördlich gelegenen Ort Mandore. Dieser Ort war die alte Hauptstadt der Marwars, bevor sie ihre Hauptstadt nach Jodhpur verlegten. Wir besichtigten die inmitten einer schön gepflegten Gartenanlage stehenden, aus rotem Sandstein erbauten Chattris, die Gedenkstätten für die Herrscher von Jodhpur.
Weiter fuhren wir zum östlich der Stadt, wieder auf einem Hügel liegenden, neuen Palast des Herrschers von Jodhpur. Der Umaid Bhavan Palast wurde von 1928 bis 1943 erbauten und wird teilweise noch heute vom Maharaja und seiner Familie bewohnt. Ein großer Teil des Gebäudes wurde zum Luxushotel umgebaut und auch ein Museum fand hier noch Platz.
Nach unserer Besichtigungstour erreichten wir am späten Nachmittag wieder unser Hotel und ließen am Pool diesen wieder mit einem Sprung ins erfrischende Nass abklingen.

28. Februar 2011

Heute verließen wir Jodhpur und machten uns auf den 290 km langen Weg ins nordöstlich von Jodhpur gelegene Jaisalmer. Um 9:15 Uhr starteten wir und nach 90 Minuten erreichen wir das 64 km entfernte Dorf Osian, wo wir einen Zwischenstopp einlegten.
Der kleine Ort Osian ist ein wichtiges Zentrum für die hinduistischen Pilger und ist wegen seiner 16 Hindu- und Jain-Tempel aus dem 8. bis 12. Jahrhundert, die über den ganzen Ort verteilt liegen, bekannt. Mitten im Dorf liegt der Mahavihara-Tempel, er gilt als frühestes Zeugnis der Jain-Architektur und geht in seinen Ursprüngen auf das 8. Jahrhundert zurück. Besonders beeindruckend war unser Besuch des Sachiyamata-Tempels, viele Treppenstufen, die von verzierten Steinbögen überspannt sind, führen, Linien auf dem Boden regeln hier die Pilger- und Besucherströme, zum Hauptschrein. Von der Außenmauer hatten wir danach einen schönen Rundblick auf Osian und die karge, wüstenähnliche Landschaft.
Gegen 12:30 Uhr ging es dann mit unserem Auto weiter auf dem gut ausgebautem National Highway 15. Die Landschaft wurde immer karger, denn wir näherten uns der Wüstenstadt Jaisalmer. Schon bei der Annäherung beeindruckte uns, die Burgstadt, die die weite dürre Ebene auf dem Trikuta-Felsen, überragte. Ihre Mauern und Gebäude sind aus gelblichbraunem Sandstein und wird daher „Die goldene Stadt“ genannt. Mein Eindruck war aber eher „Die schmutzige Stadt“. Viel Abfall, Unrat und jede Menge von Plastiktüten lagen in den Straßen vor der Festung. Unser Hotel „Shahi Palace“, das wir gegen 16:00 Uhr erreichten, liegt genau am Fuße der Festung. Von der Dachterrasse hatten wir einen sehr schönen Blick auf diese Festung, die, als es dunkel wurde, beleuchtet wurde. Ja, wenn da nicht der ganze Müll und die offene „Kanalisation“ wäre !
Als Ende des 19. Jahrhunderts der Karawanenhandel wegen des Seehandels abbrach, geriet Jaisalmer fast in Vergessenheit. Die damals noch kleine Stadt wäre vergangen und verfallen, hätte ihre strategische Bedeutung in den Auseinandersetzungen mit Pakistan nicht Indiens Regierung nach 1947 veranlasst, die Verkehrswege zur nahen Grenze auszubauen. Und so kamen mit den Soldaten auch immer mehr Touristen in diese Wüstenstadt.

01. März 2011

Als wir uns morgens um 9:00 Uhr zum Frühstück auf der Dachterrasse trafen, war es im Gegensatz zu den letzten Tagen ziemlich frisch und stark bewölkt. Die Sonne ließ sich auch den ganzen Tag nur ab und zu mal kurz sehen und richtig warm wurde es auch nicht.
Für den heutigen Vormittag hatten wir einen Ausflug in die Wüste Thar geplant. Wir ließen uns mit dem Auto in das kleine, 45 km von Jaisalmer entfernte, inmitten des Desert-Nationalpark liegende, Dorf Khuri fahren. Hier in Khuri leben die Menschen noch in traditionellen strohgedeckten Hütten. Viele Einwohner haben hier Gästehäuser für Touristen errichtet und werben um neue Besucher, die sich hier im Dorf aber recht rar gaben. Wir spazierten durch den Ort und ein wenig über die nahen Wüstendünen.
Dann gegen 13:30 Uhr waren wir wieder zurück in unserm Hotel in Jaisalmer. Den Nachmittag nutzten wir zur Besichtigung der Jaisalmer Festung. 4000 Menschen sollen innerhalb der Festungsanlage leben. Wir gingen, die von mehreren Toren durchbrochene Pflasterstraße zum Hauptplatz der Festung, hinauf. Den Platz beherrscht der alte Maharawal-Palast, der in ein Museum umwandelt wurde. Seine fünfstöckige Fassade mit Balkonen und Fenstern gehört zu den prachtvollsten Steinmetzarbeiten Jaisalmers. Recht mittelalterlich anmutend ist das Gewirr von engen Gassen, Gässchen und sich zusammendrängende kleinen Wohnbauten. Einige Häuser wurden zu Billighotels und Pensionen umgebaut. Kleine Cafés und Restaurants laden zu einer kleinen Pause ein und überall locken Händler mit ihren Angeboten die Besucher an ihre Stände und in ihre Läden.

02. März 2011

Den heutigen Vormittag nutzten wir für einige Erkundungen in der näheren Umgebung von Jaisalmer, die wir alle mit unserm Auto durchführten. Wir fuhren in westlicher Richtung und erreichten nach ungefähr 7 km einen künstlich geschaffenen See, der jetzt zurzeit ausgetrocknet war. Sein Name ist Amar Sagar. Hier sahen wir einen 200 Jahre alten sehr renovierungsbedürftigen Palast mit einer baufälligen Mauer und drei Jain-Tempel, die mit Sorgfalt wiederhergestellt wurden.
Wir fuhren noch etwas weiter nordwestlich, dort liegt die einstige Hauptstadt Lodurva. Viel ist aus der Zeit der Blüte dieser Stadt nicht übrig. Der Haupttempel der Jains ist allerdings doch sehr eindrucksvoll. Der Eingang, Torana, ist von einem wunderschönen Torbogen geschmückt.
Noch einige Kilometer weiter, gibt es einen weiteren kleinen Anziehungspunkt, die Chattris, viele Pavillons mit Schirmdächern, die auf einem Hügel beieinanderstehen. Die ältesten Chattris sind aus dem 16. Jahrhundert und sind für die Herrscher und deren Familienmitglieder als Gedenkstätten errichtet worden.
Nachmittags spazierten wir noch einmal durch die Altstadt von Jaisalmer. In den Straßen und Gassen sahen wir uns die vielen reich verzierte honiggelbe Sandsteinhäuser und Havelis an.
Da für mich mein Urlaub so langsam dem Ende zu ging musste ich mich von meinen Freunden verabschieden. So begleiteten sie mich am späten Nachmittag zum Bahnhof von Jaisalmer. Von hier fuhr ich um 16:30 Uhr mit dem Zug nach Jodhpur, wo ich pünktlich um 21:50 Uhr ankam. Mein vorbestelltes Taxi brachte mich wieder in das Hotel „Devi Bhavan“. Hier kam ich kurz nach 22:00 Uhr an und da ich noch nichts zu Abend gegessen hatte, bestellte ich ein leckeres und sehr umfangreiches Abendessen aufs Zimmer, was 15 Minuten Später gebracht wurde.

03. März 2011

Um 8:00 Uhr bin ich aufgestanden, habe mich frisch gemacht und dann gemütlich eine Stunde im Hotelgarten gefrühstückt. Um 12:00 Uhr sollte ich das Hotelzimmer verlassen, ich packte den Koffer und hatte nun noch 1 ¼ Stunden Zeit um gemütlich ein Frühschoppen-Bier am Pool zu genießen. Nach dem Baden ging ich noch ein Viertelstündchen ins Internet, checke meine Mails und grüßte meine Familie und Freunde und bezahlte danach die Hotelrechnung. Zu um 12:45 Uhr hatte ich meine Rikscha zum Flughafen bestellen lassen, diese kam dann pünktlich und 10 Minuten später war ich auf dem Flughafen hier in Jodhpur. Nach der sehr schnellen zügigen Abfertigung wartete ich auf den Start meines Fliegers. Um 15:15 Uhr sollte die Air India IC-472 nach Delhi starten. 5 Minuten vor der Startzeit, ich war auch schon verwundert das ich noch nicht im Flieger saß, wurde ich persönlich von einem Angestellten, nach einem Blick auf mein Ticket, aufgefordert an Bord zu gehen. Verpennt ! So bestieg ich als letzter den Flieger und ab ging es mit 40 Minuten Verspätung nach Delhi. Im Flieger gab es ein leckeres vegetarische Essen: Reis, Paprika mit Zwiebeln, Palak, Möhren-Gurken-Rohkost, etwas „Süßes“ als Nachspeise und Wasser. Der Flieger landete eine halbe Stunde zu spät, gegen 15:45 Uhr in Delhi. Trotz Verspätung stand mein vorbestelltes Taxi bereit und mit einem „WELCOME DIETMAR JACOBS“-Schild wurde ich Empfangen. 50 Minuten dauerte die Fahrt zum Hotel „Ajanta“, wo ich eincheckte und gleich den Weckdienst für nächsten Morgen zu um 2:30 Uhr bestellte. Nun spazierte ich noch ein wenig durch die Straßen rund um das Hotel, aß unterwegs zu Abend und war wieder kurz nach 20:00 Uhr im Hotelzimmer. Das sollte nun eine kurze Nacht werden.

04. März 2011

Um 3:00 Uhr stand mein bestelltes Taxi pünktlich bereit. Nach Rekordzeit von nur 30 Minuten war es mit mir am Flughafen. Dann das Übliche, das Einschenken. Nach einer Stunde Verspätung startete mein Flieger (diesmal ohne mein Verschulden) und erreichte nach 8 ½ Stunden Flugzeit London.

08:00 Abflug Delhi mit BA 256
11:00 Ankunft London-Heathrow

13:00 Abflug London-Heathrow mit BA 984
15:50 Ankunft Berlin-Tegel


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