Meine Reise nach INDIEN - Kerala
vom 13.02.2009 bis 08.03.2009

Autor : Hans-Dietmar Jacobs

13. Februar 2009

Uschi, Lothar und ich, Dietmar, trafen uns auf dem Ostbahnhof in Berlin und fuhren um 6:21 Uhr mit dem ICE nach Frankfurt am Main. Nach 4 ½ Stunden Zugfahrt und knapp 4 Stunden Aufenthalt mit Einchecken, flogen wir erst einmal mit einem Airbus A340 der Kuwait Airways 4325 km nach Kuwait-City. Hier hatten wir eine Stunde Aufenthalt und flogen dann um 23:25 Uhr, 30 Minuten später als im Flugplan vorgesehen, mit einem Airbus A300 weiter nach Trivandrum in Kerala. Die Entfernung von Kuwait nach Trivandrum beträgt 3700 km und dafür benötigten wir 4 Stunden. Kerala ist ein Bundesstaat an der Malabarküste im Südwesten Indiens mit einer Fläche von 38.863 km² und 33.268.000 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2008). Die Bevölkerungsdichte beträgt 856 Einwohner je km². Damit gehört der Staat zu den am dichtesten besiedelten Regionen Indiens. Die Hauptstadt ist Thiruvananthapuram, das ehemalige Trivandrum. Der Bundesstaat Kerala entstand 1956 durch den Zusammenschluss der drei ehemaligen Fürstenstaaten Cochin, Malabar und Travancore. Der Name Kerala bedeutet wörtlich „Land der Kokospalmen“. Abgeleitet ist er von den Malayalam-Wörtern kera für Kokospalme, die tatsächlich überall in der Region in großer Zahl zu finden sind, und alam für Land. Dies wurde nun meine 7. Indienreise.

14. Februar 2009

Es war 6:20 Uhr und wir waren in Thiruvananthapuram der Hauptstadt des südindischen Bundesstaats Kerala gelandet. Thiru-anata-puram bedeutet „Stadt der heiligen Schlange“, damit ist Shesha oder auch Ananta gemeint, die Schlange, auf der Gott Vishnu ruht. Sie soll hier geboren worden sein. Wir bekamen schnell unsere Koffer und tauschten etwas Geld um. Für 206 Rupien fuhren wir mit einem Taxi zum 15 km entfernten Hotel „Regency“ in der Manjalikulam Cross Road. Um 7:45 Uhr erreichten wir unser Hotel, das ich mir im Internet angesehen und für uns reserviert hatte. Wir waren mit unseren 3 Zimmern und dem Preis von 550 Rupien pro Zimmer und Nacht zufrieden und checkten ein. Um 9:00 Uhr trafen wir uns dann zu einem ausgiebigen Stadtbummel. Unser Hotel befindet sich im Zentrum der Stadt, nicht weit vom Bahnhof und auch der berühmte Padmanabhaswamy Tempel ist nur 1,5 km vom Bahnhof entfernt. So besuchten wir dem Tempel und den in unmittelbarer Nähe befindlichen Puttan-Malika Palast. Obwohl das Innere des im 18. Jh. erbauten Heiligtums für Nicht-Hindus tabu ist, lohnte sich der Besuch wegen des siebenstöckigen, 17 m hohen „gopuram“, dem Torturm, der den Zugang zum Tempelareal gewährt und der hier von religiöser Inbrunst gekennzeichneten Atmosphäre. Doch sehr geschafft vom langen Flug und den vielen neuen Eindrücken in dieser Stadt, legte ich mich Nachmittags für 2 Stunden schlafen. Zum Abendessen trafen wir uns im Hotelrestaurant. Ich wählte für mich ein Vegetable Masalla und es schmeckte sehr lecker. Nach dem Essen gingen Uschi und Lothar schlafen und ich machte noch einen kleinen Spaziergang. In einem Internetcafe so gegen 21:00 Uhr informierte ich meine Lieben daheim, dass es mir gut ginge. Es war immer noch wahnsinnig warm, schwül und es lieft mir der Schweiß den Rücken runter, aber Indien hatte mich wieder.

15. Februar 2009

Es gab Frühstück im Hotelrestaurant, ich aß Dosa mit Kartoffel- und Gemüsefüllung. Dosa ist ein dünner, knuspriger Fladen, der aus Linsen- und Reismehl auf einer runden gusseisernen Platte zubereitet wird.
Wir nahmen uns eine Motorrad-Rikscha und wurden zum 2,5 km entfernten Zoo gefahren. Dort bummelten wir zuerst durch den Zoo und danach durch den Freizeitpark, tranken Mangosaft und Tee. Kaum eine Wolke am Himmel und Temperaturen von knapp 30 Grad Celsius und die Tatsache das es Sonntag war, lockten viele Besucher in diese schöne Oase. Uschi und Lothar besuchten das um 1880 erbaute Napier Museum, derweil setzte ich mich auf eine Parkbank und beobachtete das Treiben der vielen Menschen.
Zurück ging es zu Fuß entlang der Mahatma Gandhi Road, vorbei an einigen repräsentativen Gebäuden aus der Kolonialzeit, die heute zum großen Teil von den staatlichen Behörden genutzt werden. Wir machten einen kurzen Abstecher zum Connemara Markt, der am Sonntagnachmittag eher mäßig besucht wurde, sahen noch die alten Kirchen St. Josephs und St. George, sowie das Hauptpostamt. Unterwegs, etwas versteckt in einem Keller eines Geschäftshauses, entdeckten wir einen „Bierladen“. Hier kauften wir 5 große 0,65 Liter-Flaschen Bier a 50 Rupien. Eine Flasche wurde gleich vor dem Laden ausgetrunken und die anderen vier Flaschen schleppten wir mit ins Hotel, wo es keinen Alkohol zu kaufen gab. Dort trafen wir uns in Lothars Zimmer, tranken das Bier bevor es warm wurde, planten und schwatzten.
Abendbrot aßen wir in einem netten Restaurant ganz in der Nähe unseres Hotels. Nach dem Essen machte ich wieder einen kleinen Spaziergang und ging auch wieder wie am Vortag ins kleine Internetcafe.

16. Februar 2009

Um 9:00 Uhr wurden wir mit einem Ambassador, den uns „Mystic Travel“ schickte, abgeholt und nach Varkala, knapp 60 km von Trivandrum entfernt, gefahren. Varkala liegt an der Malabarküste am Arabischen Meer und ist wegen des Gott Vishnu geweihten, aus dem 13. Jahrhundert stammenden Janardana-Swami Tempels, ein bedeutender hinduistischer Pilgerort. Dank seines unterhalb der steilen Klippen gelegenen Sandstrandes hat sich Varkala zu einem populären Urlauberziel entwickelt. Ich hatte über „Mystic Travel“ für 4 Tage hier in Varkala auf dem Südcliff Unterkunft gebucht. Hier angekommen begrüßten uns Simone und Tim lieb und zeigten uns unsere Unterkunft für die nächsten 4 Tage. Ich bekam ein Zimmer im Haus des Nebengrundstücks. Uschi und Lothar je ein Bungalow noch ein Grundstück weiter. Nach Besichtigung der Zimmer, der ganzen Anlage und der näheren Umgebung saßen wir gemütlich mit Simone und Tim auf der Terrasse vor dem Hauptgebäude und tranken Tee bzw. Kaffee. Wir genossen den schattigen Platz unter den Palmen, unterhielten uns über unsere bevorstehende Tour durch Kerala und blickten auf das offene weite Meer. Der Ausblick von den Klippen war einfach atemberaubend. Ein paar 100 Meter weiter, bei Pappus Familie, gab es dann um 13:00 Uhr ein leckeres Mittagessen. Pappu, die goldene Seele des Hauses, erledigte alles was für unsere Versorgung nötig war mit großer Hingabe und viel Spaß.
Wir 3, Uschi, Lothar und ich, trafen uns nach dem Essen zum Baden. In Badesachen gingen wir, ca. 30 Meter die Steilküste auf schmalen, in Fels gehauen Treppenstufen steil hinunter zum Strand. Das Baden war ganz schön anstrengend, da es hohe Wellen und eine starke Strömung gab. Auch einige scharfkantige Felsen unter Wasser waren nicht ganz ungefährlich, aber wir hatten unseren Spaß.
Um 17:00 Uhr wieder zurück, machten Lothar und ich bei der Meditation „Körper, Geist und Seele“ die von „Mystic Travel“ angeboten wurde, mit, während Uschi auf dem Dach des Hauptgebäudes die letzten Sonnenstrahlen genoss.
Später trafen wir uns am Strand, schauten uns den Sonnenuntergang an und bei „Theeram“, einem netten kleinen Fisch-Restaurant, aß unsere kleinen Gruppe zu Abend. Ich hatte einen „Kingfisch-Tika“ (Fischstückchen am Spieß) und viel Gemüsebeilagen gegessen und war sehr zufrieden, hat super zum kühlen Bier gepasst.

17. Februar 2009

Von 7:00 bis 8:00 Uhr machten wir, Lothar, Günter, der zur Gruppe von „Mystic Travel“ gehörte und ich, einige Yogaübungen unter Anleitung eines Yogalehrers auf dem Dach des Hauptgebäudes. Für Lothar und mich war es das erste mal und so hatte unser Yogalehrer seine Mühe die „Knoten“ wieder zu entwirren. Ab 8:00 Uhr gab es Frühstück, das uns Pappu zubereitete, auf der Terrasse vor dem Hauptgebäudes. Danach war ein Strandspaziergang und Geschäftebummel bis hinter das Nordcliff, mit kleiner Tee-Pause, angesagt. Das Südcliff, wo sich unsere Unterkünfte befinden, ist ungefähr ein Kilometer vom Nordcliff entfernt. Zwischen beiden Cliffs ist ein herrlicher Badestrand. Am Nordcliff befinden sich dann ein Laden neben dem anderen, Restaurants und Cafes sowie Ressorts und Unterkünfte. Ab 14:15 Uhr lies ich mich bei einer Vollmassagen erst mit den Füßen und dann auch mit den kräftigen Händen, also im Kerala-Style verwöhnen. Hier in der Klinik lernte ich weitere Mitbewohner unsere kleinen Anlage kennen. Sie kamen von einer Bootstour zurück und hatten auch gleich Massagetermine. Wir wurden dann gemeinsam zu unserer Unterkunft zurück gefahren. Nach der Massage entspannte ich mich von 16:45 bis 18:00 Uhr auf der Dachterrasse und hatte hier ein langes interessantes Gespräch mit Tim. Dann um 18:45 Uhr trafen wir uns, Uschi, Lothar und ich, für ein viertel Stündchen auf der Dachterrasse zu einem kurzem Reiki-Gespräch mit Simone. Der Begriff Reiki stammt von den japanischen Worten rei (Kosmos) und ki (Lebensenergie). Reiki bezeichnet dabei sowohl die Behandlungsform selbst, als auch die Energie des Universums, die von unerschöpflicher Lebensenergie erfüllt ist, die der erhofften Wirkung zugrunde liegen soll. Danach gab es ein leckeres Abendessen auf Palmenblättern, wieder bei Pappus Familie.

18. Februar 2009

Von 7:00 bis 8:00 Uhr nahm ich wieder am Yoga auf dem Dach des Hauptgebäudes teil. Nach dem Frühstück unternahmen wir einen ausgiebigen Strandspaziergang und kehrten anschließend durch kleine Straßen oberhalb der Steilküste zurück. Um 12:30 Uhr nahmen wir Abschied von 6 Leuten unserer Gruppe, Tim fuhr mit ihnen nach Bangalore zur Palmblattbibliothek. Im Bestand dieser Bibliothek befinden sich ca. 1,3 Millionen Palmblätter, die Informationen aus bis zu 4 früheren Leben einer Person sowie Ereignisse der jetzigen Prägung enthalten sollen.
Danach ab 13:00 Uhr gab es Mittagessen für uns noch übriggebliebene 6 Personen. Simone und Pappu hatten für uns das von Pappus Familie gekochte Essen aufgewärmt und wir saßen auf der Terrasse und aßen die geschmackvoll zubereiteten Speisen. Ich hatte wieder einen weiteren Massagetermin und fuhr um 13:45 Uhr mit Simone per Rikscha zur Vollkörper- und heißen Stempelmassage. Ab 19:00 Uhr gab es wieder Abendessen im „Theeram“. Ich habe Butterfisch mit Chips gegessen und natürlich gab's auch wieder das leckere Kingfisher-Bier.

19. Februar 2009

Liebevoll plante und organisierte Simone unseren heutigen Tag. Nach dem Frühstück fuhren wir 6 Leute so gegen 10:30 Uhr mit zwei Rikschas zum Ashram Shiva Giri und zur Gedenkstätte von Guru Shri Narayana. Dieser Ashram ist beliebt für Hochzeitszeremonien. Wir hatten das Glück und konnten uns ca. 2 Stunden eine hier stattfindende Hochzeit anschauen. Nach der Besichtigung des Ashrams fuhren wir wieder nach Varkala-Dorf und besuchten hier eine interessante alte Apotheke. Wir machten eine kleine Pause, ich trank Tee und salziges Fresh Lemon Soda und aß Blätterteig gefüllt mit Gemüse. Weiter ging es zum Postamt, Briefmarken kaufen, und dann weiter zum Bahnhof. Hier kauften wir uns Fahrkarten für den 21.02. für die Strecke von Kollam nach Kottayam. Der Preis für diese 96 km betrug 132 Rupien. Obwohl Pappu es empfohlen hatte, war eine Reservierung für diese kurze Strecke nicht nötig.
Zu Abend aßen wir auf der Terrasse und schauten uns den fast 3,5 Stunden langen Bollywoodfilm „In guten und in schweren Tagen“ an. Weit nach Mitternacht war dann auch dieser schöne Tag zu Ende.

20. Februar 2009

Heute hieß es Abschied nehmen von Simone und den beiden Mitbewohnern die noch einige Tage in Varkala blieben. Simone und Tim waren Organisatoren und Betreuer zugleich und uns liebe Freunde geworden.
Um 9:30 Uhr fuhren wir mit dem vorbestellten Taxi in das ca. 50 km entfernte Kollam. Das Taxi kostete 850 Rupien und der Fahrer brachte uns direkt zum Anlegesteg des Hausbootes „Shanthi“. Tim hatte uns diese Bootstour empfohlen und auch organisiert. Auf dem Boot wurden wir herzlich vom Käpt'n Josop, dem Koch Ramar Janapor und zwei weiteren Besatzungsmitgliedern begrüßt. Wir fuhren bis zum Abend durch die Backwaters, hierbei handelt es sich um ein weit verzweigtes Netz von malerischen Lagunen, Seen, Kanälen und flachem Schwemmland. Bei einem Zwischenstopp wurden wir mit einem kleinen Boot zwei Stunden lang durch kleine enge Kanäle gefahren. Wir hielten bei einer kleinen Hütte, beobachteten einen Kokosseilspinner und versuchten auch mal ein Seil zu spinnen. Unser Begleiter zeigte uns die schöne Landschaft, viele interessante Pflanzen und stakte uns dann langsam wieder zurück zu unserem Boot. Wir fuhren weiter und gegen 19:30 Uhr ankerten wir am Ufer. Zwei Besatzungsmitglieder gingen Zutaten fürs Abendessen sowie 5 Flaschen Bier, die wir im voraus bezahlten, einkaufen. Es wurde schmackhaftes Essen für uns gekocht. Wir aßen zu Abend von Palmenblättern, tranken das kühle Bier und beendeten so den schönen Tag. Lothar und ich, wir teilten uns eine Kabine, mit einem kleinen Doppelbett, einem kleinen Waschraum mit Toilette. Uschi nahm die andere Doppelkabine und konnte sich richtig „breit machen“.

21. Februar 2009

Die Morgensonne und das Zwitschern der Vögel weckte uns an Bord der „Shanthi“. Der Käpt'n warf den Motor an und bis 8:30 Uhr kreuzten wir noch durch die Backwaters. Unser Koch zauberte für uns ein sehr gut schmeckendes Frühstück. Danach, wieder in Kollam angekommen, verließen wir das Boot und fuhren mit der am Vortag schon bestellten Rikscha zum Bahnhof. Von 9:30 Uhr bis ca. 12:00 Uhr fuhren wir mit dem Zug von Kollam nach Kottayam. Am Bahnhof nahmen wir uns für 1700 Rupien ein Ambassador-Taxi und ließen uns 115 km nach Thekkady in das 900 bis 2000 m hoch liegende Periyar Wildschutzgebiet fahren. Diese Etappe führte uns über Berge und Täler mit Tee-, Kaffee- und Kardamomplantagen. Der Wildschutz Park Periyar liegt in den Bergen der Westghats an der Grenze zu Tamil Nadu. Es handelt sich hier um eine der faszinierendsten Landschaften Indiens. Dieser 800 qkm große Tierschutzpark mit seinen Wäldern auf kleinen Hügeln, einem großen, künstlich angelegten See mit kleinen Inselchen und einem verzweigten Straßensystem liegt in einem großen Tal.
Für Thekkady hatte Tim (von Mystic Travel) telefonisch für uns 3 Zimmer im „Rose Garden“ einer Privatunterkunft bestellt. Um 15:30 Uhr erreichten wir Thekkady und checkten ein. Der „Rose Garden“ ist eine wirklich nette und ordentliche Privatunterkunft mit 6 Gästezimmern. Ich hatte ein sehr großes Zimmer mit riesigem Familienbett im 3-stöckigen Gartenhaus erhalten. Tim´s Empfehlung hatte unsere Vorstellungen und unserem Geschmack getroffen, ich war sehr zufrieden. Später trafen wir uns zu einer Ortsbesichtigung. Dann, gegen 19:00 Uhr, aßen wir in einem netten Restaurant, das wir schon auf unserem Spaziergang entdeckten, zu Abend.

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