2. Februar 1999

Wir hatten einen Ausflug ins ca. 11 km nordöstlich von Jaipur entfernte Amber geplant. Amber war vor Jaipur sechs Jahrhunderte lang die Hauptstadt des Rajputenreiches. Maharaja Man Singh, ein Zeitgenosse des Mogulkaisers Akbar, ließ das Fort Amber Anfang des 17. Jahrhunderts an einem Berghang bauen. Seine Nachfolger fügten Um- und Neubauten hinzu. Nie bedroht und nie besiegt, steht er heute noch als eines der glorreichsten Paläste Indiens. Diese Festung wollten wir nun besuchen. Wir hatten Motorrad-Rikschas geordert, die uns dorthin bringen sollten. Eine Rikscha gab nach wenigen Metern den "Motorgeist" auf, Kurbelwelle defekt. Ein Ersatzfahrzeug kam dann erst nach über 90 min Wartezeit, die Lothar und Kalle auf der Straße vor unserem Hotel verbrachten. Eine andere Panne ereignete sich mit der Rikscha von Peter und mir, Dietmar. Einige hundert Meter vor dem Fort Amber machte sich das linke Hinterrad selbständig und sie mußten zu Fuß weiter gehen.
Am Fuße der Festung mieteten wir uns zwei Elefanten und es ging auf Elefantenrücken einen langen Weg hinauf zum Palast. Drei große Tore schützen den Weg zum Palast. Hinter dem ersten Tor, Suraj Pol, befindet sich ein großer Innenhof, der Jaleb Chowk, Endstation für unsere Elefantentour. Eine steile Treppe führt zum Singh Pol, dem Löwentor. Dahinter sahen wir den Diwan-i-Am (die Audienzhalle) und einen Tempel für die Göttin Kali. Der Palast liegt eine Etage höher, den wir durch den dritten Torbogen, den Ganesh Pol mit der Figur des Elefantengottes über den Eingang erreichten. Durch die vielen Mosaiken und die farbenprächtige Gestaltung gehört dieses Tor zu den schönsten in Indien. Auf dem Gelände des Forts sagen wir noch weitere Paläste, wie z.B. die Siegeshalle (Jal Mandir) aus weißem Mamor, verziert mit zahlreichen Arabesken, die prachtvolle Spiegelhalle (Shish Mahal), sowie die Vergnügungshalle (Sukha Niwas). Nach der Besichtigung ritten wir wieder gemütlich zum Fuße der Festung zurück. Danach, auf dem Rückweg nach Jaipur, unternahmen wir einen Abstecher zum Nahargarh-Fort (Tigerfort). Der Weg dorthin war teilweise sehr steil und kurvenreich, eine echte Härteprobe für unsere Motorrad-Rikschas. Von diesem Fort, wo nur wenig erhaltene Gebäude stehen, hatten wir einen hervorragenden Blick auf die Millionenstadt Jaipur. Auf der Rückfahrt vom Tigerfort platzte dann auch noch ein Reifen von einer unserer Motorrad-Rikscha. Der Fahrer hatte kein Ersatzrad mit, so daß wieder ein unfreiwilliger Aufenthalt am Straßenrand stattfand. Aber das waren auch fast die einzigen größeren Pannen auf unserer Reise.



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