06. März 2007

Um 8:30 Uhr Frühstück: Sree Krishnas Mini Tiffin, das waren 6 Mini Sambar Idly, 1 Small Dosa, 1 Smal Scoop Pongal (alles Teigfladen aus unterschiedlichem Mehl) und Tee zusammen für 31 Rupien, gut 50 Cent.
Ab 10 Uhr Tagesausflug; Als erstes besuchten wir den kleinen Ort Narttamalai in der Nähe von Pudukkottai. Rund 35 km von Trichy entfernt. Es war nicht leicht diesen Ort zu finden, er liegt abseits der Hauptstraße von Trichy nach Pudukkottai, am Fuße von neun Hügeln. Der Legende nach sind neun Krümel des Berges Sanjira heruntergefallen, als Hanuman mit dem Berg die Gegend überflog. Auf halber Höhe des Hügels Melamalai liegt in großartiger Lage der Vijayalaya Choleshvara Tempel, den wir nur zu Fuß erreichen konnten und dann besichtigten.
Weiter ging es mit dem Auto über schlechte Straßen und Feldwege nach Sittannavasal. In einem Jain Höhlentempel am Fuße einer senkrechten Felswand sollen sich sehr schöne Wandmalereien befinden. Wir haben aber auf einen Besuch dieser kleinen Höhle verzichtet, da man pro Person 200 Rupien oder 5 Dollar Eintritt haben wollte. Das war uns dann aber doch zu viel und hier überhaupt nicht gerechtfertigt.
Auch mit dem nächsten Besuchsziel, dem Sikhanatha Tempel in Kudumiyanmalai hatten wir wenig Glück. Der Tempel war geschlossen und bis zur Öffnung hätten wir über 2 Stunden in der Hitze warten müssen. Da das kleine Dorf auch nichts Interessantes zum anschauen bot, sind wir weiter nach Tirumayam gefahren. Nach über einer Stunde Fahrt erreichten wir dann diese Stadt, die von einer eindrucksvollen Festung bestimmt wird. Für den Besuch dieser Festung mussten wir einen Eintritt von 100 Rupien entrichten.
Das waren eine Menge Besichtigungen und uns war mal wieder nach etwas Abwechslung. Uschi und ich hatten darum vorsorglich unsere Badesachen mitgenommen und so ließen wir uns auf der Rückfahrt am netten teuren Hotel, das wir vorgestern entdeckt hatten, absetzen. Für 100 Rupien pro Person, bekamen wir Handtücher und konnten die Poolanlage nutzen. War das herrlich erfrischend und so genossen wir die Nachmittagssonne im Wasser.

07. März 2007

Heute fuhren wir weiter ins ungefähr 60 km von Trichy entfernte Tanjore, auch Thanjavur genannt. Tanjore hat ungefähr 220.000 Einwohner und liegt inmitten des fruchtbaren Cauvery Deltas, eine der fruchtbarsten Reisanbau Regionen Tamil Nadus.
Es war eine relativ gemütliche und stressfreie Fahrt und so trudelten wir gegen 12 Uhr vor dem Hotel „Gnanam" in Tanjore ein. Die Zimmerpreise waren uns hier aber zu teuer, 2500 Rupien sollten wir für ein zugegeben luxuriös ausgestattetes Zimmer bezahlen. Aber wir fuhren weiter und fanden in dem nicht weit entfernten und auch in der Stadtmitte gelegenen Hotel „Oriental Towers" eine akzeptable Unterkunft. 1350 Rupien kostete hier ein Hotelzimmer und so haben wir für 3 Nächte eingecheckt. Am Nachmittag besichtigten wir die Hauptattraktion der Stadt, die Brihadishwara Tempelanlage und danach den königlichen Palast.

08. März 2007

Die heutige Tagestour führte uns erst in das 15 km entfernte Thiruvaiyaru, hier besuchten wir den sehr schönen Panchanatheshvara Tempel, in dem Shiva verehrt wird.
Weiter fuhren wir 60 km in das kleine Dorf Gangakondacholapuram. Wir besichtigten den Gangaikondacholishvara Tempel, sein eleganter, 58 m hoher, von herrlich gearbeiteten Götterskulpturen übersäte Vimana Turm, beherrscht hier die Landschaft.
Ungefähr eine Stunde Fahrzeit, ca. 40 km südlich von dieser Stätte, besuchten wir die Stadt Kumbakonam. Im Zentrum der Stadt befindet sich der von Tempelanlagen und Pavillons gesäumte Mahamakham Teich. Alle 12 Jahre fließen nach einem alten Mythos heiliges Wasser des Ganges in dieses Becken. Dann überrollen Pilger diese Stadt. Alle wollen im Wasser des heiligsten aller Flüsse ein Bad nehmen. In der Stadt befinden sich mit dem Kumbareshvara Tempel, dem Sarangapani Tempel und dem Nagashvara Tempel gleich drei bemerkenswerte Tempelanlagen.
Nur 5 km südwestlich von Kumbakonam liegt der kleine Ort Dharasuram. Hier sahen wir den von König Rajaraja II. erbauten Airavateshvar Tempel, der als ein besonderes Meisterwerk der Chola Kunst gilt.
Gegen 19 Uhr trafen wir dann wieder in unser Hotel in Tanjore ein und das Abendessen ließen wir uns dann im Restaurant eines ganz in der Nähe befindlichen Hotels schmecken.

09. März 2007

Heute haben wir uns den Tag frei von Ausflügen und Besichtigungen genommen. Gestern hatten wir die zwei Orte, die eigentlich für den heutigen Tag geplanten waren, schon mit absolviert. Also erst um 9 Uhr zum Frühstücken, Peter und ich aßen wieder indisch, Uschi und Lothar wieder Toast, Butter, Marmelade und Omelett.
Um 11 Uhr habe ich mir eine Komplet-Massage gegönnt, war super ! Zum Programm gehörte auch der Besuch der Dampfsauna - wow - war das toll. Dann, nach den 1 ½ Stunden Massage und Sauna, war ich so geschafft, das ich erst einmal 2 Stunden schlafen gegangen bin. Frisch und ausgeschlafen bummelte ich nun eine Stunde durch die Geschäfte in der Nähe unseres Hotels und habe wieder ein paar Kleinigkeiten eingekauft. Dann am späten Nachmittag war die Sonne nicht mehr allzu knallig und ich legte mich für eine knappe Stunde an den Pool, der diesmal zu unserem Hotel gehörte, wie angenehm. Lothar und Peter waren wieder im Kino gewesen und Lothar erzählte mir vom Film. Besser quatscht es sich an der Bar und so lud ich ihn zum Bier ein. Leider gab es nur das „Sand Piper", was mir nicht ganz so gut schmeckt, aber doch besser, als gar keins und man kann sich daran gewöhnen.
Um 20 Uhr trafen wir uns dann alle vier zum Abendessen im Restaurant des nächsten Hotels, schräg gegenüber.

10. März 2007

Heute haben wir schon um 7 Uhr gefrühstückt. Ich aß ein Plane Dosa, ein Masala Omelett und trank schwarzen Tee. Dann 8 Uhr Abfahrt. Kurzer Halt an die Tankstelle. Ca. 45 Liter Diesel für 1 525 Rupien (33,90 Rs./Liter) getankt und ab ging die Fahrt in Richtung Küste. Nach 2 Stunden stoppten wir bei der direkt am Meer liegenden dänischen Festung Tranquebar. Wir besichtigten die Festung und das dortige Museum, und machten eine Ortsbesichtigung mit Dorfrundgang. Wir trafen jede Menge Dorfkinder die uns ihre Schätze in Form von Muscheln, Steinen und getrockneten Fischen zeigten und natürlich fotografiert werden wollten. Am Strand sahen wir auch ein kleines Boot mit einer Aufschrift, die auf die Zerstörungen und die Hilfsaktionen nach dem Tsunami von 2003 hinwiesen. In der Zwischenzeit hatte Lothar bei seinem Rundgang die Dorfschule entdeckt, reingeschaut und versprochen, dass er mit seinen Freunden gleich wiederkommt. Aufgeregt kam er angelaufen, uns zusammenzutrommeln, um sein Versprechen einzulösen. Der Besuch dieser Schule war für uns sehr bewegend und für die Kinder ein unerwartetes Ereignis, das sicher noch lange im Gespräch bleiben wird. Wir sprengten den Unterricht, die Mädchen haben uns vorgesungen und wollten gar nicht mehr aufhören. Ich hatte noch 4 große Packungen Bundstifte in „Reserve“, die wir überreichten und Lothar und ich haben noch je 100 Rupien übergeben. Von dem Geld wurden schnell 2 riesige Tüten Bonbons gekauft und wir verteilten diese an die Mädchen, die in einer langen Reihe an uns vorbeizogen. Wir hatten viele digitale Fotos gemacht und alle wollten nun diese Fotos auf der Kamera sehen. Es war schon ein riesen Trubel und es fiel uns nicht leicht, wieder zu gehen !
Da wir noch vor der Weiterfahrt nach Chidambaram Zeit hatten, die Tempelanlage öffnete dort erst um 16 Uhr, tranken wir im Neemrana Hotel am Strand einen Tee. In Chidambaram angekommen hatten, wir immer noch 30 Minuten Zeit, bevor wir den Nataraja Tempel besichtigen konnten, und so schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen der kleinen Stadt. Der Nataraja Tempel ist einer der ältesten, am meisten verehrten Tempel in Tamil Nadu. Geweiht ist er Shiva in seiner Erscheinungsform als Nataraja, als tanzender Gott, der in seinem Tanz die Welt neu erschafft. Dieser Tempel gilt als eine der fünf Tanzhallen Shivas, wo er seinen kosmischen Tanz vollführt. Wir warteten, denn tatsächlich öffnete der Tempel nun aber erst gegen 16:30 Uhr. Hier ist halt der Umgang mit Zeit anders, als bei uns. Das Warten hat sich aber wirklich gelohnt, wir sahen eine herrliche Tempelanlage.
Reichlich spät ging es auf die letzte Etappe des Tages nach Pondicherry. Diese Fahrt dauerte noch lange, weil wir die Stadt erst umfahren mussten, was wir leider nicht vorher wussten und so nicht eingeplant hatten. Es gibt nur eine Straße nach Pondicherry, wo man sich für diesen Bundesstaat anmelden konnte. Na, diese Straße lag natürlich genau am entgegengesetzten Teil der Stadt und nicht direkt auf unsere Reiserute. So mussten wir weiträumig einmal um die ganze Stadt, und es wurden aus den geplanten 200 km doch ganz schöne 310 km. Die Fahrt im Dunkeln auf dieser stark befahrenen und in jeder Richtung durch „unbeleuchtete“ Fußgänger belaufenen Straße, war aus unserer Sicht abenteuerlich und enorm anstrengend für den Fahrer. Der aber meinte cool, das sei überhaupt kein Problem gewesen und völlig normal. Sprach's und ging das Auto für ungefähr 1 000 Rupien anmelden, was noch mal eine halbe Stunde dauerte, bevor wir wirklich in die Stadt fahren konnten, wo es beleuchtete Straßen und sogar geteilte Fahrbahnen mit Mittelstreifen gab. Ab da war uns wieder wohler.
Nach 20:30 Uhr checkten wir im Hotel „Mass“ in Pondicherry ein. Schnell geduscht, denn um 21:15 Uhr wollten wir uns zum Abendessen treffen.

11. März 2007

Sonntag in Pondicherry; Sie ist eine Stadt an der Ostküste Südindiens, direkt am Golf von Bengalen gelegen, war französisches Kolonialgebiet und wurde dann 1954 zum indischen Unionsterritorium ernannt. Anders als die Bundesstaaten mit ihren eigenen örtlichen Regierungen, werden die Unionsterritorien direkt von der Zentralregierung in Delhi verwaltet. Ein 1962 mit den Franzosen abgeschlossener Vertrag sieht vor, die französische Kultur zu bewahren und zu pflegen. So sprechen heute noch viele Einwohner die französische Sprache und sie wird auch an den Schulen gelehrt. Wir sahen Polizeiuniformen mit roten Kepis, die an die Ordnungshüter in Frankreich erinnern, auch viele schöne Häuser aus der alten Kolonialzeit und französische Straßenschilder.
Wir hatten Unterkunft mit Frühstück gebucht, also ging es 8:30 Uhr ran ans Frühstücksbüfett. Ab 10 Uhr machten wir eine kleine Stadtrundfahrt. Zuerst fuhren wir zur etwa 2 km langen Uferpromenade, haben uns das Gandhi Denkmal angesehen und Kleinigkeiten auf dem Kunstgewerbemarkt eingekauft. Nicht weit davon entfernt sahen wir ein für Jawaharlal Nehru errichtetes Denkmal. Etwas zurückversetzt von der Uferpromenade und auf gleicher Höhe wie das Gandhi Denkmal, wurde von den Franzosen der Gouvernement Park angelegt. Diese hübsche Grünanlage mit alten Bäumen, Springbrunnen, Pavillons und Skulpturen wird von Einheimischen wie Touristen gern als Ruheplätzchen und zum Plausch genutzt. Auch wir legten hier eine kleine Erholungspause ein. Danach ging die Fahrt zur 12 km nördlich von Pondicherry gelegenen Stadt Auroville. Diese Stadt der Zukunft, ein Friedens- und Harmonieprojekt, wurde 1968 nach den Ideen des bengalischen Freiheitskämpfers und Philosophen Sri Aurobindo gegründet. Hier begegnet man auf den Straßen vielen weißen Menschen auf ihren Mopeds, die sich hier angesiedelt haben und die Idee eines interkulturellen Zusammenlebens unterschiedlichster Nationen verwirklichen wollen, so wie es das Matrimandir symbolisieren soll. Wir spazierten durch die Parkanlage zum Matrimandir, der riesigen goldenen Kugel die durch die Bäume schimmerte, als sei sie geradewegs aus dem Weltraum hier gelandet, und machten, wieder in Gesellschaft vieler indischer Besucher und Schulklassen, Fotos und danach eine kleine Teepause.
Da mein Zimmer bei der Rückkehr ins Hotel gerade gereinigt wurde (neue Bettwäsche, 2 Stück Seife und 2 mal Shampoo), ging ich noch eine Runde ums Hotel. Neben dem Hotel habe ich das preiswerte „Internet-Browsing Centre“ entdeckt. Für eine halbe Stunde surfen habe ich nur 10 Rupien, also keine 20 Cent bezahlt, toll !
Vor dem Abendessen hatte ich noch gelesen, Postkarten geschrieben, Sachen sortiert und ein Stündchen geschlafen.

12. März 2007

8 Uhr Frühstücksbüfett, 9 Uhr Abfahrt, 2 ½ Stunden Fahrt nach Tiruvannamalai, das etwa 105 km westlich von Pondicherry wieder im Bundesland Tamil Nadu liegt. Um dahin zu kommen, mussten wir an der Stadtgrenze von Pondicherry wieder eine Zulassung für unser Auto erwerben. Wir reisten ja in ein anderes Bundesland. Um es vorweg zu nehmen, man ahnt es, am Abend die selbe Prozedur: Wir kamen aus Tamil Nadu und mussten ins Unionsterritorium Pondicherry, also wieder eine neue Zulassung fürs Auto.
Der Arunachala, was übersetzt soviel wie "Hügel des Lichts" bedeutet (aruna = Licht oder Morgenröte, achala = Hügel), ist mit einer Höhe von ca. 980 m einer der heiligsten Berge des hinduistischen Indiens und erhebt sich über der Stadt Tiruvannamalai. Zu Füssen dieses Berges befindet sich eines der bedeutendsten Shiva Heiligtümer Südindiens, der große Arunachaleshvara Tempel. Ausgerichtet nach den vier Himmelsrichtungen, überragen vier große Tortürme das eigentliche Heiligtum im Zentrum des Tempels. Also war eine gute Stunde Tempelbesichtigung angesagt.
Nach der Besichtigung dieser prächtigsten Shiva Tempelanlage fuhren wir eine weitere ¾ Stunde und besichtigten 3 Stunden die Festung Gingee. Uschi und Lothar haben den anstrengenden Aufstieg (etwa eine Stunde) zur Zitadelle auf dem Rajagiri Berg gewagt. Peter und ich haben dann doch lieber am Fuße des Berges das innere Fort mit seinen Kornspeichern, Kasernen, Übungshallen, Stallungen für Pferde und Elefanten und Tempel, vieles nur noch als Ruinen erhalten, auch nur zum Teil besichtigt. Auf der Rückfahrt nach Pondicherry, kurzer Besichtigungsstop an einem noch teilweise im Neu- bzw. Ausbau befindlichen, sehr modernen Tempel.
19:30 Uhr Abendessen, danach war ich von 21:30 bis 22:00 Uhr im Internetcafe. Später wieder im Zimmer, hab ich mir beim „Room service“ ein „Kingfischer“ Bier bestellt, ein Schälchen Nüsse gab's gratis dazu, so war der Fernsehabend perfekt.

13. März 2007

Unser Aufenthalt in Pondicherry ging zu Ende. Nach dem ausgiebigen Frühstück am Frühstücksbüfett und nach dem auschecken aus unserem Hotel ging die Reise ab 10 Uhr zum 170 km entfernten Mamallapuram, oder auch Mahabalipuram genannt. Für die ersten 15 km brauchten wir 1 ½ Stunden. Da die Hautstraße aus irgendwelchen Gründen gesperrt war, mussten wir einen Umweg über schmale und schlecht ausgebaute Landstraßen und Wege, durch kleine Dörfer und Siedlungen fahren. Dabei wurde es stellenweise erheblich eng. Insbesondere die, extrem hoch und ausladend, mit Zuckerrohr beladenen LKWs hatten es schwer, an den einheimischen, voll besetzten Bussen oder den mit Heu bepackten Ochsengespannen vorbeizukommen. So mussten wir uns hinter den rangierenden Fahrzeugen gedulden und konnten beobachten, wie dabei vom Zuckerrrohr-LKW schnell mal eine Stange für den privaten Verzehr dem Transport in die Zuckerfabrik entzogen wurde. Als wir dann wieder die ursprüngliche Straße erreichten, prima ausgebaut und ähnlich unserer Schnellstraßen, ging es im zügigen Tempo weiter. Kurz nach 13 Uhr hatten wir unser Hotel „Golden Sun Beach Resort“, ein wenig einsam 3 km außerhalb von Mamallapuram liegend, erreicht. Nach dem einchecken, dem beziehen der kleinen bungalowähnlichen Unterkünfte und dem auspacken der Koffer, also eine Stunde später, besichtigten wir die nette und saubere Hotelanlage. Dann ging es an den Strand, gleich vor unserem Hotel gelegen. Auf Holzpritschen, unter einer nach allen Seiten offenen und nur mit Stroh bedeckten Halle, ließen wir es uns für den Rest des Nachmittags gut gehen. War das herrlich: Das Meer von Bengalen, Baden, Sonnen und Bier (für 120 Rupien !) trinken !
Abends kehrten wir in der hoteleigenen Gaststätte zum guten, schmackhaften Abendessen ein.

14. März 2007

Ungefähr 65 km nordwestlich von Mamallapuram liegt das ca. 200 000 Einwohner zählende Kanchipuram. Kanchi, wie der Ort im Volksmund kurz genannt wird, ist eine der „Sieben heiligen Städte“ des Hinduismus. Nacheinander war sie die Hauptstadt der Reiche von Pallava, von Chola und die Residenz der Rajias von Viyajanagara. Heute sind von den mehr als eintausend sakralen Bauwerken nur noch etwa 120 Tempel übriggeblieben. Von diesen vielen Tempeln entschieden wir uns für fünf und haben mit dem Sri Vaikunta Perumal Tempel angefangen. Weiter ging's zum Sri Kamakshi Amman, dem Sri Kailasanathar, dem Sri Ekambaranathar und zum Schluss zum Sri Varadaraja Perumal Tempel. Super interessant, aber mehr als diese 5 Tempel waren nicht zuschaffen, einmal zeitlich und auch mental ging nicht mehr.
Nach dem wir wieder unser Hotel in Mamallapuram erreicht hatten, hieß es Abschied nehmen von unserem Fahrer Mushtaq. 20 bzw. mir nur 17 Tage lang, war er uns mit seinem Toyota Qualis ein treuer Begleiter. Insgesamt 2700 km legten wir zusammen mit dem Auto durch Südindien zurück und erlebten eine unvergessliche und schöne Reise. 220 € kostete es letztendlich pro Person. Darin enthalten waren die Benzinkosten, pro Tag 250 Rupien für den Fahrer, 7 Rupien für jeden zurückgelegten Kilometer, sowie Parkplatz- und Zulassungsgebühren. Eine Rundreise, die sich für alle gelohnt hat.

15. März 2007

Heute habe ich mir einen richtig schlimmen Sonnenbrand geholt. Von unserem Hotel am Strand entlag 3 km nach Mamallapuram gelaufen, bei knalliger Sonne, das war zu viel für meine zarte Haut. Als erstes machten wir dann eine kleinen Pause in einem Strandrestaurant. Von hier hatten wir einen herrlichen Blick auf das Strandleben und den direkt am Meer liegenden Shore Tempel. Wieder gestärkt, besuchten wir dann diesen Küstentempel mit seinen zwei Shiva und Vishnu geweihten Schreinen. Im Schatten des Shore Tempel konnte man es eine Weile aushalten. Hier kamen wir mit einigen Indern, es war offenbar eine Gruppe Studenten der Archäologie, ins Gespräch und machten Fotos. Dann ging's weiter zu den „Fünf Ratha“ die sich südlich der Innenstadt befinden. Diese sind monolithische Monumente verschiedener Größen und Formen. Der Begriff „Ratha“ bezeichnet eigentlich die für Prozessionen genutzten Prunkwagen. Die Ratha von Mamallapuram haben jedoch keine Räder, sie stellen als Modelle die Tempelformen dar, wie sie zur Zeit ihrer Entstehung genutzt wurden, aber aus vergänglichen Material gebaut waren und deshalb nicht in ihrer Originalform erhalten geblieben sind. Inmitten der alten Stadt befindet sich eines der größten Naturfels Reliefbilder der Welt. „Die Herabkunft des Ganges“ oder „Arjunas Buße“. Wie ein dreidimensionales Bilderbuch zeigt der Riesenfries Alltagsszenen der damaligen Zeit. Frauen melken Büffelkühe, Kurtisanen schwingen neckisch ihre Hüften, Fabelwesen tummeln sich zwischen Elefanten, Halbgöttern und Yogis. Ein Dschungel voller Lebenskraft.
Da es doch viel zu sehen gab und jeder seinen Interessen folgen wollte, trennten wir uns. Ich schaute mir noch einige schöne Reliefbilder an und wartete an „Krishnas Butterkugel“ auf die Anderen. „Krishnas Butterkugel“ steht am Eingang eines Parks mit vielen Steinformationen, einem Tempel mit Aussichtsturm und einem Leuchtturm und ist, da sie an einem Steinhang nur auf einer Spitze zu stehen scheint, eine gefährlich labil wirkende, natürlichen Steinkugel. Meine Wasserflasche musste ich einem diebischen Affen überlasse und nun fast am Verdursten, kaufte ich mir eine riesig große, kühle Flasche Maaza Mangosaft. Ahhh ! Aber trotzdem, ich hatte für heute genug. Da Uschi, Lothar und Peter (ja, auch Peter !) zurück laufen wollten, ich aber nicht, nahm ich mir eine Motorrikscha für 40 Rupien und fuhr die 3 km gemütlich ins Hotel. Dann ein erfrischender Sprung ins Meer und meine verbrannten Schultern eingecremt, aber halt leider zu spät ! Ein leckeres Abendessen rundeten dann diesen wirklich schönen und informativen Tag ab.

16. März 2007

Heute um 10 Uhr war der Besuch der „Children's Garden School“ in Chennai angesagt. Um 9 Uhr war das Taxi bestellt und da die Schule im Süden von Chennai liegt, dachten wir es in einer Stunde gut zu schaffen. Chennai mit mehr als 5 Millionen Einwohnern gehört zu den größten Metropolen in Indien und da sind die Straßen manchmal sehr voll und der Verkehr geht nur im Schritttempo vorwärts. Da das Umtauschen einer Geldspende der Deutsch Indischen Gesellschaft, die wir in der Schule überreichen wollten, am Vortag nicht geklappt hatte, mussten wir es vor dem Besuch mit einschieben. Durch diesen Umtausch sowie den starken Verkehr, den wir so nicht erwartet hatten, kamen wir über eine Stunde zu spät zur „Children's Garden School“. Peter hatte per ausgeliehenem Handy die Schule informiert, und so wurden wir dann schon einige 100 Meter vor der Schule zum Parkplatz am Schulgebäude gelotst. Hier wurden wir von der Lehrerschaft, einem Fotografen und einigen Kindern, die uns dann lange Girlanden umhängten, freudig erwartet und begrüßt. Die Kinder waren super aufgeregt und die Lehrer nicht minder. Offenbar war es ein ganz besonderes Ereignis, eine „deutsche Delegation“ zu empfangen. Die Stunde Wartezeit tat dann sicher ihr Übriges.
Nach der Begrüßung besuchten wir die Klassen der Vorschule, angefangen bei den 3-jährigen bis zu den 7-jährigen. Die 1937 gegründete Schule wird jetzt von drei Schwestern privat geführt. Frau Ellen Sharma, eine der drei Schwestern, sie sprach auch sehr gut deutsch, führte uns durch die Klassenzimmern der Schule und erläuterte uns die Arbeit mit den Kindern. Die „Children´s Garden School“ umfasst in Chennai mehrere Schulgebäude und es werden insgesamt über 4000 Schüler betreut. Die Schuleinrichtung, die wir besuchten, hat ca. 400 Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren. Es ist eine Integrationsschule, in der auch behinderte Kinder (Autisten, Spastiker und Kinder mit Downsyndrom) unterrichtet werden. Hierfür gibt es spezielle Erzieherinnen, die nur für diese Kinder da und mit ihnen im ständigen Kontakt sind. Viele Lehrmittel sind sehr kreativ aus Naturmaterialien (bemalten Früchten oder Samen) selbst hergestellt. Es gab aber auch ein Kabinett mit Lerncomputern, an denen schon die 5-jährigen den Umgang mit der Maus probieren konnten. Die Kinder waren über unseren Besuch informiert und hatten sich auch entsprechend darauf vorbereitet. Sie zeigten uns stolz ihre Basteleien und Zeichnungen, demonstrierten uns den Umgang mit Spielkonsolen und berichteten über ihren Schulalltag. Jeder wollte seine Arbeit begutachtet wissen und so gab es um jeden von uns ein großes Gedränge und viele schwarze, erwartungsvolle und stolze Augenpaare, die bei einem „very good“ oder „super“ von uns leuchteten, so dass man das nie vergisst !
Die Kinder werden in ihrer Heimatsprache Tamil und in Englisch unterrichtet. Bei betreten der Klassenräume erhoben sich die Kinder und schmetterten uns ein „Good morning Sir” zu. Ich glaube für die Kinder war es ein großer Tag und sie waren mit Eifer bei der Sache. Besonders begeistert waren sie über die Fotos, die ich vom Geschehen machte. Ich wurde stets umringt und meine Digitalbilder wurden sofort von den Kindern „ausgewertet“.
Nach der Spendenübergabe an die zwei anwesenden Schwestern und der herzlichen Verabschiedung durch die Kinder und das gesamte Personal verließen wir nach zwei Stunden die Schule und unternahmen noch einen Besichtigungstrip durch Chennai.
Zuerst besuchten wir die größte römisch-katholische Kirche Südindiens, die St. Thomas Kathedrale und fuhren dann die Küstenstraße entlang zum Fort St. Georg. Diese Festung war das Zentrum der englischen Kolonialherren. Heute befinden sich auf dem Gelände einige Gebäude der Landesregierung, ein Museum und die älteste anglikanische Kirche Asiens, die St. Mary´s Churche. Danach sahen wir uns noch die Gedenkstätte des ersten tamilischer Ministerpräsidenten Annadurai an.
Den Abschluss unseres Aufenthaltes in Chennai bildete dann ein Einkaufsbummel im wohl größten Einkaufscenter von Chennai, dem „Spencer´s“. Dies wurde einige Male erweitert und umgebaut, und das entsprechend gut temperiertes Klima im Center sorgte so für ein entspanntes Bummeln. Nach dem wir uns durch den Berufsverkehr in Chennai gekämpft hatten, verlief die Rückfahrt nach Mamallapuram problemlos. Nach knapp 1 ½ Stunden Fahrzeit erreichten wir unsere Unterkunft.

17. März 2007

Sonnabend, mein letzter Tag hier in Mamallapuram ! Gestern hatte Peter an der Rezeption nachgefragt und so durfte ich heute mein Zimmer nicht nur bis 12 Uhr, sondern noch zwei Stunden länger behalten. Da eh Ausruhen angesagt war, haben wir spät gefrühstückt, meine letzte leckere Dosa. Nach dem Frühstück ging es noch ein mal ins Meer baden und danach hatte ich noch viel Zeit um meinen Koffer zu packen. Um 14 Uhr brachte ich meinen Koffer und die anderen Sachen in Lothars Zimmer und ab ging es auf die Liegewiese, ein Bier und ein kleines Nachmittagsschläfchen, der Urlaub ging zur Neige. Zum Abendessen gingen wir den Strand entlang ins Nachbarhotel. Zurück ging es durch die stockdunkle Nacht entlang der Straße, ich ging barfuss, da ich meine Sandalen schon eingepackt hatte und nicht die festen Straßenschuhe anziehen wollte. Ohne Schaden im Hotel zurück, saßen wir noch auf der Wiese vor unserem Restaurant. Im laufe des Tages hatte sich das Hotel mit Wochenendurlaubern aus Chennai gefüllt. Ganze Großfamilien und Gruppen von Jugendlichen reisten an und jetzt am Abend wurde bei lauter Musik dem Alkohol zu gesprochen. Wir sahen dem Treiben zu und ich spendierte uns ein paar kleine Schnäpschen. Das Taxigeld hatte ich schon beiseite gelegt, also konnte ich den Rest ausgeben.
Dann gegen Mitternacht, auf den prächtigen Sternenhimmel blickend, nahm ich Abschied.

18. März 2007

Zu 0 Uhr war das Taxi bestellt, es kam pünktlich und ab es ging eine gute Stunde zum Flughafen nach Chennai. Reibungslose Abfertigung und pünktlicher Start des Fliegers.

UND WIEDER 2 JAHRE AUF DIE NÄCHSTE INDIEN REISE WARTEN ! ! !

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