31. Januar 1999

Nach dem obligatorischen Frühstück bei "Nirula's" machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Da wir zur nächsten Station unserer Reise mit dem Zug fahren, wollten wir den Weg vom Hotel zum Bahnhof einmal kurz "abchecken". Wir benötigten ca. 15 min zu Fuß, zu lange um mit Koffer und Taschen bepackt am nächsten Tag zum Bahnhof zu laufen. Also fiel die Entscheidung: Eine Fahrrad-Rikscha für das Gepäck !
Wir gingen dann entlang des Pahar Ganj Main Bazar, eine sehr belebte Geschäftsgegend mit einer Vielzahl von Billighotels, in Richtung Lakshmi-Narayan-Tempel. Dieses, auch "Birla-Tempel" genannte Hindu-Heiligtum, ist der Glücksgöttin Lakshmi und ihrem Mann Narayan, einer Inkarnation des "Welterhalters" Vishnu, geweiht. Diese Anlage wurde 1938 vom Industriellen Birla gestiftet und wird täglich von vielen Besuchern aufgesucht.
Nach diesem Besuch charterten wir drei Motorrad-Rikschas, die uns in das Regierungsviertel und später in das Alte Fort (Purina Qila) brachten. Das Regierungsviertel, der Präsidentenpalast, die Ministerien und das Parlament reihen sich entlang der Prachtstraße Raj Path. Englischer Kolonialstil inmitten weiter Boulevards und unendlicher Grünanlagen. Die Raj Path, im Westen vom Präsidentenpalast Rashtrapati Bhvan und im Osten vom India Gate begrenzt, ist jedes Jahr am 26. Januar Schauplatz eines großen Spektakels. Der "Tag der Republik" wird mit einer großen Militärparade und einem farbenfrohen Volksfest begannen.
Südöstlich vom India Gate befinden sich auf einem Hügel die Reste vom Alten Fort, das der afghanische Herrscher Sher Sha erbauen ließ. Jüngsten Ausgrabungen zufolge soll hier das alte Indraprashtra gelegen haben. Betritt man die Anlage durch das südliche Tor, stößt man auf den achteckigen, roten Sandsteinturm Sher Mandal, der von dem Mogul-Kaiser Humayun als Bibliothek genutzt wurde.
Den Rückweg zum Hotel legten wir dann zu Fuß zurück, wobei wir am India Gate vorbei kamen. Das India Gate, offiziell All India War Memorial, wurde 1931 für die indischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg an der Seite der Engländer ihr Leben ließen, entworfen. Die Wände des India Gate enthalten über 85 000 Namen der Gefallenen.



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